11 Okt So stelle ich mir Zusammenarbeit vor
#Richtig gute Zusammenarbeit
Sie ist ein Genuss!
Und ist sie auch ein Selbstläufer?
Es ist wie ein Lottogewinn.
Du hast Lust, dich einzubringen.
Du fühlst dich als wichtiger Teil des Ganzen.
Mit deiner Erfahrung, Kompetenz, Persönlichkeit.
Bist frei, dich spontan einzubringen mit deinen Ideen, Sorgen, Gedankenspielen.
Riskierst auch Fehler.
Du bringst automatisch deinen besten Einsatz.
Du stehst dahinter mit Passion.
Vertraust.
Diese Erfahrung mache ich dieses Jahr ganz besonders. Ich erlebe gerade eine richtig gute #Zusammenarbeit in ganz unterschiedlichen Konstellationen.
1. Projekt: berufliche Veränderungsbegleitung
In diesem Projektteam arbeite ich mit erfahrenen Führungskräften und HR-Profis in der Rolle des Coach mit meiner Coach-Kollegin Elke Schwarze zusammen, um Mitarbeiter auf ihrem Weg in eine neue berufliche Zukunft zu begleiten. Das Besondere: bis auf meine Kollegin kenne ich vor dem Start des Projektes mit 10 Beteiligten Niemanden! UND: Nur wir 2 Coaches sind selbständig mit unserem eigenen Business, alle anderen Akteure sind fest angestellt. Wir alle bringen unterschiedliche Kompetenzen mit und arbeiten kreativ, agil, fundiert, eigenverantwortlich und sehr motiviert & begeistert in den letzten Monaten zusammen. Die Auswahl hat der Projektleiter getroffen. Es ist eine große Freude!
Foto: gemeinsames Abendessen des Projektteams in Frankfurt
2. Internationales Projekt: Change Management
Der internationale Projektleiter und ich kennen uns aus anderen Aufträgen und wissen, wie wir „ticken“. Auch hier: Alle anderen 4 Kollegen und Kolleginnen kannte ich vorher noch nicht. Ausnahme: In der Startphase hat mich meine Kollegin unterstützt und ist meine Sparringspartnerin. Wir begleiten einen Change-Prozess in einem Unternehmen. Jede/r von uns hat eine Länderprojektverantwortung und wir arbeiten über mehrere Monate kooperativ in Konzeption und Umsetzung im Team und mit den Verantwortlichen im Unternehmen zusammen. Jede/r ist verantwortlich im „Heimatland“ und wir bringen alles auf europäischer Ebene zusammen. Es gibt eine hierarchische Verantwortung. Die Zusammenarbeit ist sehr effizient und von 100%igem Vertrauen gekennzeichnet. Wir sind alle sehr engagiert, schnell und verlässlich.
3. Projekt: Lern-Guide
In den letzten Monaten haben 4 Netzwerkkolleginnen und ich in einem „zufällig“ entstanden Projekt kreativ einen Lern-Guide gemeinsam erstellt. Wir kannten uns lose aus Zusammentreffen in der lunch&learn Community, jedoch auch hier: wir kannten uns nicht aus der Zusammenarbeit. Wir haben nicht zuletzt während der Corona Pandemie im Learning by Doing ausprobiert, wie viele unterschiedliche Lernmethoden es gibt. Jede für sich hat eigene Lernprojekte vorangetrieben. Es war eine freie und völlig eigenmotivierte Entscheidung, gemeinsam einen Lern-Guide zu entwickeln. Zufällig allein unter Frauen. Wir haben sehr effizient, großzügig, völlig hierarchiefrei und vertrauensvoll zusammen gearbeitet.
Wer Interesse hat, ist herzlich eingeladen, den Lern-Guide zu nutzen.
4. Projekt: Kooperation
Anders hier: Sehr bewusst, überlegt und überzeugt und gar nicht spontan haben meine Kollegin und ich uns mit Ihre-Change-Gestalter nach langjähriger Zusammenarbeit bereits im letzten Jahr offiziell auch als Kooperation zusammen aufgestellt. Wir kennen uns gut, schätzen uns, wissen, worauf wir uns einlassen und haben auch schon Herausforderungen gemeistert. Wir arbeiten mit viel Motivation und Freude gleichberechtigt im Team zusammen. Wir kennen aber auch unsere Unterschiedlichkeit und nutzen die jeweiligen Stärken.
Alle 4 Projekte sind unterschiedlich. Doch was die Zusammenarbeit in allen Beispielen verbindet ist:
- Sie startet von Anfang an „selbstverständlich“ außergewöhnlich gut.
- Sie ist vor allem eins: ganz stark haltungsgeprägt. In allen 4 Konstellationen sind alle ausnahmslos mit offener Haltung und Überzeugung in die Zusammenarbeit gestartet.
- Der Austausch zeichnet sich durch Großzügigkeit aus. Das zeigt sich darin, das aufzunehmen, was die anderen jeweils einbringen können und auch Freude daran zu haben, gemeinsam zu wachsen und zu gestalten.
- Ideen und Innovation sind gewünscht, es gibt keine Grenzen, diese im Sinne des gemeinsamen Ziels einzubringen.
- Wir geben uns offenes und ehrliches Feedback.
- Vor allem haben wir in allen Konstellationen ein gemeinsames Ziel. Besprochen und konkret benannt.
- Das schafft Motivation, Freude, Vertrauen und Effizienz.
Ist das ein Genuss? JA
Ist das ein Selbstläufer? NEIN
Dass es nicht einfach so weiter geht, ohne etwas dafür zu tun, beobachte ich nicht nur in den beschriebenen Konstellationen, sondern auch bei einigen Start-ups und auch bei Onboardings in Unternehmen.
- Es kommt nach einer Phase der gemeinsamen Begeisterung immer darauf an, sich gut auszutauschen, eigene Werte, Wünsche, Ziele offen zu kommunizieren.
- Sich gegenseitig besser kennenzulernen, besser zu verstehen, die ‚Gebrauchsanleitung‘ des jeweils anderen nicht nur kennenzulernen, sondern auch zu respektieren.
- Es braucht die Haltung, allen zu ermöglichen, sich mit voller innerer Überzeugung einzubringen: mit den Ideen, Sorgen, Erfahrungen und im Austausch. In einer beweglichen Zusammenarbeit, die den Einzelnen, die Einzelne ernst nimmt und der individuellen Passion Raum gibt.
- Wunderbar, wenn das gelingt. Das bedarf jedoch eines bewussten Umgangs damit, dass nicht alles wie von selbst so weitergeht. Richtig gute Zusammenarbeit erscheint manchmal wie ein Lottogewinn. Ist sie aber nicht.
Aus der Anfangseuphorie heraus einfach zu glauben, dass wird schon gut bleiben, ist zu kurz gesprungen. Wichtig ist, eine gemeinsame Kultur als verbindendes gemeinsam zu beobachten, zu hinterfragen, zu erarbeiten.
Dabei hilft es sehr, sich im Rahmen einer Teamentwicklung mit den eigenen Motiven auseinanderzusetzen und sich die Gemeinsamkeiten und Differenzen anzuschauen.
Bevor es Konflikte gibt. Auch wenn alles rund läuft.
Allein, wenn besondere Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die Art der mobilen Zusammenarbeit zu Veränderungen führen und das Zusammenspiel verändern.
Wer da noch tiefer einsteigen möchte: Ich hatte zu Jahresbeginn die Möglichkeit, mit einem internationalen Team eine Teamentwicklung durchzuführen.
◽️Lassen Sie sich gerne mit meinem konkreten Beispiel in meinen 5 Blogbeiträgen dazu inspirieren: Dear Team: Why do you get up in the morning? • 1 Energiequellen | Zusammenhalt
Und es ist auch faszinierend noch einmal zu reflektieren:
Was hat dazu geführt, dass am Anfang alles ganz automatisch und selbstverständlich einfach so wunderbar kooperativ und wertschätzend läuft?
- Vermutlich hatten alle Beteiligten eine gute Intuition und die Projektleiter eine gutes Gespür bei der Auswahl der Akteure.
- Und es kommt hinzu: Das Netzwerk hat eine entscheidende Rolle gespielt. Alle Konstellationen sind durch Empfehlungen oder nach einem eigenen ersten Eindruck zustande gekommen. Das schafft Vertrauen von Anfang an.
- Zum anderen kommt zur Euphorie auch dazu, dass das Thema einfach für die Beteiligten passt. Es ist spannend, herausfordernd, passt sehr gut zu den eigenen Stärken oder bietet Entwicklungspotenzial.
- Wenn fundierte Kompetenz, vielseitige Blickwinkel, offenes und agiles Mindset zusammenkommen, ist das vielversprechend.
Und was ist das Gute an der Auseinandersetzung mit den Auf und Abs?
Wir lernen, dass Zusammenarbeit in Projekten eben auch Projektcharakter hat. Mit einem Anfang und einem Ende. Ob es danach weiter geht, steht auf einem ganz anderen Blatt. Dazu braucht es wieder ein gemeinsames Thema, für das alle brennen. So darf es auch sein.
Auch kann am Ende der gemeinsamen Ausrichtungsbemühungen die Erkenntnis stehen, dass ein „weiter so“ nicht für die Zukunft passt. Dann ist aber auch diese Erkenntnis ein Gewinn. Und man läuft nicht blind in Konflikte hinein und kann Lösungen finden.
Oder wir erkennen, dass nicht jede/r sich für alle Projektaufgaben gleichermaßen begeistern kann. Die Kompetenzen sind unterschiedlich, die Eigenschaften, die Persönlichkeit. Jeder begibt sich sozusagen auf eine eigene Lernreise und kann sich danach noch einmal selbst besser finden und positionieren & auch die Zusammenarbeit optimieren & stabiler machen.
Das Händeln der Ups & Downs stärkt im besten Fall und schweißt zusammen. Es entsteht wieder etwas begeisterndes Neues in der gleichen Konstellation, weil es einfach genau so perfekt ist.
So bin ich in all meinen Beispielen gespannt auf das, was noch kommt und freue mich darauf.
Was mir am Ende dieses Beitrages wichtig ist:
Ich bin sehr in meinem Element, wenn ich mit unterschiedlichen Menschen, wertschätzend, zielorientiert, respektvoll und gestalterisch in Projekten und Aufträgen arbeiten kann, die zum Ziel haben, Menschen stark, klar positioniert und gestaltend ihren Zielen näher zu bringen und sie zu erreichen.
Eine solche Art der Zusammenarbeit ist für mich ein großer Genuss!!
Und ich bin froh über meine gute Intuition, zu allen Projekten JA gesagt zu haben. Natürlich gibt es noch weitere positive Beispiele. Hier habe ich einzelne herausgegriffen.