Freiheit & Spätsommermomente

Freiheit & Spätsommermomente

Der Oktober startet mit Spätsommergefühlen.

Ich denke an die letzten Sommermonate mit vielen Begegnungen, Reisen, Entwicklungen, Geselligkeit und zuweilen gefühlter Leichtigkeit, tiefem Durchatmen und Freude.

Es war eine große Erleichterung, eine deutliche Veränderung zu dem, was wir in den 2 letzten Jahren erlebt haben – wir haben uns von einem Zustand der Einschränkungen, Enge, Isolation und des Insellebens schnell zu einem Sommer der Beweglichkeit, des Zusammenkommens, Sich-nach-außen-Richtens hinbewegt.

Selbst bei den ersten Zusammentreffen waren die vergangenen 2 Jahre noch spürbar, und ich habe manchmal neben der Freude Mut gebraucht, mich entspannt auf die Möglichkeiten einzulassen, wieder beweglicher zu werden. Die Freiheit, die wir alle wieder genießen – in Präsenz arbeiten, Reisen, Menschen umarmen, in Gruppen zusammensein -, fühlte sich irgendwie noch nicht wieder verankert, noch instabil an. Als ob sie jeden Moment wieder weggenommen werden könnte.

Es war ein Sommer mit gemischten Gefühlen – mit schönen Momenten der Spontaneität, von gefühlt neuer Freiheit und dem Anknüpfen an Wertvolles und auch Altbewährtes.
Viele von uns fühlen sich als Gestaltende neuer Wege gefragt. Wir haben viel gelernt, auch über uns selbst. Die Krise ist immer auch ein produktiver Zustand. Man wächst zusammen, nimmt die Veränderungen vor, die man in der Phase der Zufriedenheit und des Wohlbefindens oft einfach nicht angeht. Die Bewältigung von Krisen kostet auch viel Zeit, Energie und ist emotional belastend. Das Meistern einer Krise erfolgt nie allein. Die gemeinsamen Erlebnisse stärken. Auf dieser Basis startet man anders in die neue, ‚alte‘, wertvolle Freiheit.

Bei Treffen und Gesprächen mit Kunden, Kollegen, mit Freunden, Familie wurde ebenso klar, dass, auch wenn die aktuellen Ereignisse nicht im unmittelbaren Umfeld sind und wir einfach nur darüber reden können, der zerrüttete Zustand der Welt unsere gemeinsame ernstzunehmende, belastende Erfahrung bleibt. Es gibt inmitten der Erleichterung, Freiheit und Freude für viele ebenso eine gefühlte Schwerkraft, eine schwebende Unsicherheit.

Gleichzeitig sitzen wir mit uns lieben Menschen und neuen Freunden, Kollegen und Kunden zusammen, finden immer wieder neue Wege, uns zu verbinden, zu lachen und Momente wahrer Freiheit zu erleben, selbst in dem Chaos der Welt um uns herum.

Mit diesem Blick gehe ich in den Herbst. Dankbar für die Verbundenheit und Freiheit, motiviert, kraftvoll weiter zu entwickeln und zu gestalten, achtsam gegenüber dem, was ist.