Dein Zaubertrank für Resilienz

Dein Zaubertrank für Resilienz

Für deine Resilienz brauchst du deinen ganz persönlichen Zaubertrank: In der Reflexion und Selbstwirksamkeit liegt die Kunst.

Resilienz ist die Aufrechterhaltung oder schnelle Wiederherstellung der psychischen Gesundheit während oder nach Widrigkeiten. Resilienz ist ein dynamischer Prozess. Sie beschreibt vor allem die Fähigkeit, mit Rückschlägen umzugehen. (Quelle: in Anlehnung an Prof. Kalisch: Der resiliente Mensch)

Ich begleite seit über 13 Jahren Menschen im Coaching. Resilienz – explizit angesprochen oder nicht – spielt immer eine Rolle. Was ich am meisten mit Resilienz verbinde, ist innere Stärke und Gelassenheit, getragen durch Optimismus. Unsere inneren Schutzfunktionen richten sich immer auch an den äußeren Gegebenheiten aus. Zwischen inneren und äußeren Schutzfunktionen besteht ein Wechselspiel.

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Du als Führungskraft bist möglicherweise

wissensdurstig, alle Entwicklungen als erster zu durchdringen und voranzutreiben und brauchst dafür einen großen Handlungsspielraum.

nimmst als wettbewerbsorientierter Mensch Kritik immer wieder sehr persönlich und beziehst reflexartig dagegen Stellung oder bekämpfst sie sogar.

begreifst dich selber als Robin Hood und willst die Welt verbessern.

oder stellst um der Sicherheit willen die Beziehungsfähigkeit zurück.

Was sind gesicherte Kriterien, die uns einen Maßstab für Resilienz geben?

In der Literatur werden häufig 7 Kriterien für hoch-resiliente Menschen genannt, die nicht immer identisch sind und denen ich eine hinzufüge:

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Was sind die Zutaten für deinen Zaubertrank?

Schaue genau hin: Es ist alles schon in dir. Setze dich und dein Umfeld zueinander in Beziehung.

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Erkenne deine eigenen Stärken. Erweitere und nutze deine eigene Handlungskompetenz

 

Wer und wie bin ich?

Das Wichtigste ist erst einmal hinzuschauen, nachzufühlen und zu verstehen:

  • Was sind meine Gefühle, Gedanken, Überzeugungen?
  • Wann geht es mir gut, bin ich zufrieden, in meiner Energie, gelassen, glücklich?
  • Wo beginnt der Stress, wo entstehen Ängste, wann geht meine Energie gegen null, wann fehlt mir Energie?

Die Einbeziehung von Persönlichkeitsdiagnostik und die Betrachtung der 5 Psychologische Grundbedürfnisse (Lustgewinn – Bindung – Selbstwerterhöhung – Orientierung und Kontrolle – Konsistenz) ist enorm hilfreich. Hier bringt ein oberflächliches Darüberfliegen nicht viel. Emotionen haben – ob wir wollen oder nicht – einen starken Einfluss auf unser Denken und Handeln. Die Frage ist eher, ob diese uns bewusst sind oder nicht. Alles was für einen selber ineffizient, sinnlos und stressig ist, macht verletzlich (vulnerabel). Und das ist das Gegenteil von Resilienz.

 

Was will ich?

Entscheidend sind klare Ziele, die auch unabhängig vom kritischen Feedback anderer Bestand haben. Das Bewusstsein, ich bin nicht Opfer sondern Schöpfer meiner Welt. Erst der klare Fokus, die Ausrichtung auf eigene, passende, reflektierte Ziele, schafft das Fundament, um das, was uns ausmacht, sich auch entfalten zu lassen. So ist auch eine Entscheidung für oder gegen etwas möglich.

 Love it, change it or leave it.

Eine wichtige Voraussetzung für die Selbstwirksamkeit.

Was kann ich?

Unser Rucksack ist gefüllt mit fachlichen wie persönlichen Kompetenzen, die einem nicht immer bewusst sind, da wir sie häufig für selbstverständlich nehmen. Hier lohnt es sich hinzuschauen.

Gleichzeitig ist auch die kognitive (Intelligenzquotient) und emotionale Intelligenz (Emotionsquotient) von Bedeutung. Forschungsergebnisse zeigen, dass emotionale Intelligenz für ein erfolgreiches und zufriedenstellendes Leben bedeutsamer ist als rationale, kognitive Intelligenz. Selbstwahrnehmung ist einer der wichtigsten Faktoren emotionaler Intelligenz. In der Wissenschaft wird inzwischen auch der Resilienz-Quotient (Dr. Katen Reivich, Dr. Andrew Shatté) zusätzlich betrachtet (Quelle: Denis Mourlane. Resilienz).

Die wichtigste Botschaft ist: Wir sind in der Lage, unser Leben lang etwas Neues zu lernen und können uns immer fachlich und persönlich weiterentwickeln.

Um einen klaren Weg zu schaffen ist ein weiterer Blick wichtig: Alle drei Bereiche „Wer bin ich? Was will ich? Was kann ich?“ sind eng verwoben und formen auch unsere spezifischen Denkstile. Das Entscheidende sind nicht die Tatsachen, sondern wie wir die Dinge sehen und wie wir sie mit zu uns passenden Handlungskompetenzen angehen.

Verstehe dein Umfeld und sichere dir die Unterstützung anderer

Wie passe ich zu meinem Umfeld? Passt mein Umfeld zu mir?

Unsere Haltung und im besonderen Maße unsere Handlungen stehen im Wechselspiel mit unserem Umfeld. Wir interagieren, d.h. kommunizieren und stellen Verbindungen her. Was willst / musst du beachten und im Blick behalten?  Was passt zu deinem eigenen Wesen, deiner Rolle und der anstehenden Situation?

Bist du in der Rolle der Führungskraft und geht es beispielsweise darum, Mitarbeiter in Veränderungssituationen zu begleiten, sind 4 Rollen entscheidend, um die Resilienz der Mitarbeiter zu fördern:

  • Zuhörer: Verständnis für die Empfindungen, Sorgen und Gedanken der Mitarbeiter aufbringen
  • Kommunikator: Mitarbeiter über Veränderungen, Trends und Informationsquellen informieren
  • Motivator: Mitarbeiter dazu ermutigen, Alternativen auszuloten, Entscheidungen zu treffen und an Entwicklungen teilzuhaben
  • Coach: Mitarbeiter zum Handeln und zur Effizienzsteigerung anregen

Jeder hat eine natürliche Tendenz, andere Menschen durch die Brille seiner eigenen Interessen, Wünsche und Motive wahrzunehmen, und ihre eigentlichen Bedürfnisse dadurch entsprechend miss zu verstehen. Diese Neigung schafft die blinden Flecken in unserem Verständnis für andere – wie wir unsere Partner, Arbeitskollegen oder Mitmenschen beurteilen und Ihre Handlungen einschätzen. Reflektierte Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung sind Schlüsselfaktoren jeder erfolgreichen Zusammenarbeit.

Sie fördern Selbstakzeptanz und gegenseitige Toleranz, was sich positiv auf das Leistungsumfeld auswirkt. Hier besteht ein direkter Einfluss auf die Resilienzkriterien Netzwerkorientierung/Empathie und Selbstwirksamkeit und damit sind wir beim nächsten Punkt.

Welche Unterstützung anderer kann ich erhalten, welche Beziehungen tun mir gut?

Es heißt: Du bist die 5 Personen, mit denen du dich umgibst. Wir sollten meinen, dass wir uns doch ganz natürlich zu den Menschen hin bewegen, die uns gut tun. Dazu gehört eine gute Selbstreflexion und häufig auch viel Mut. Auch in einem positiven, angenehmen, passenden Umfeld ist es wichtig, sich in den anderen hineinzuversetzen. Gerade im beruflichen Umfeld sind diese Fragen hilfreich:

  • Welche meiner Fähigkeiten und Kompetenzen sind gerade gefragt?
  • Welchen Mehrwert kann ich meinem Gegenüber stiften?
  • Womit kann ich ihn überzeugen, damit er mich unterstützt?
  • Was ist das Besondere an mir, das er erkennen sollte?
  • Welche meiner Stärken sollten bei ihm besonderes Gehör finden?
  • Wie kann ich beeinflussen, dass er mich positiv beurteilt, mir ein weiteres Gespräch / eine Aufgabe / einen Netzwerkkontakt anbietet?

Die Antworten auf diese Fragen sind die Basis der Zutaten für deinen Zaubertrank

Er entfaltet dann seine Wirkung, wenn wir ehrlich zu uns sind. Wenn wir uns erforschen und möglichst oft über unserer Komfortzone hinausgehen, um ein gutes Gefühl dafür zu entwickeln, was richtig für uns ist.

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Es gibt nicht das Allheilmittel für jeden, sondern den Trank, der den Einzelnen glücklich und gelassen macht.

Manchmal spüren wir das schon sehr früh im Leben. Und manchmal braucht es schmerhafte, anstrengende Erfahrungen, die uns auf dem Abenteuerweg, uns selber besser kennenzulernen, mit Zauberkraft erfüllen. Dabei helfen uns Reflexionen und Gespräche mit anderen Menschen, eben unser Umfeld.

Eine neue Haltung nimmt Zeit in Anspruch. In Krisen werden unserer neuronalen Strukturen deutlich schneller verändert. Wir lernen schneller. Einfacher und weniger schmerzhafter ist es, sich vorher damit auseinander zu setzen.

Bleib neugierig! Hab immer einen optimistischen Blick auf das Leben!