26 Okt Agilität begegnet Achtsamkeit
Das Agil im Ich und im Team
Komplexe, herausfordernde Situationen erfordern vor allem in der Führung eine stabile Verbindung zu sich selbst und agiles Handeln mit einem offenen Blick, Mut und Authentizität.
Alle agilen Methoden, die zu mehr Geschwindigkeit, Anpassungsfähigkeit, Kundenzentriertheit und einer agilen Haltung führen sollen, richten sich im Kern an den Menschen, die Interaktion, das Miteinander und das Netzwerken. Die Führungsrolle verändert sich, aber das Führen von Menschen bleibt eine wichtige Aufgabe. Wer Menschen versteht, kann die Rahmenbedingungen und die Zusammensetzung von Teams so anpassen, dass der einzelne selbstmotiviert und Teams lösungsorientiert arbeiten können.
Die Herausforderung besteht nach meiner Erfahrung darin, auf Basis eines funktionierenden Netzwerkes in der komplexen Welt Muster zu erkennen und Handlungen abzuleiten. Dazu brauchen wir nicht nur Tools und Skills, sondern vor allem ein entsprechendes Mindset.
Der Schlüssel ist aus meiner Sicht immer wieder die Individualität. In der alten wie in der neuen Welt ist es das Wichtigste, sich selbst zu kennen und immer wieder auszuprobieren. In der Führung ist daher die Werteorientierung ganz entscheidend. Hier kann die Motivationsanalyse eine hervorragende Basis bieten. Nicht alle fliegen auf die neue Welt. Manche zu einhundert Prozent, andere zum Teil, manche gar nicht. Die meiste Energie wird freigesetzt und Zufriedenheit erreicht, wenn der Einzelne im Kern bei sich bleiben kann.
So wird es neben der Reflexion und klaren Haltung entscheidend sein, sich in den Teams so auszurichten, dass jeder den Part übernimmt, der für ihn wie geschaffen ist.
Agilität sieht weder überall in der Organisation gleich aus, noch ist ein „Big Bang“ sinnvoll. Auch Agilität braucht Stabilität und eine klare Zielrichtung im Unternehmen – ja manchmal sogar Disziplin. Und sie startet nicht immer ganz oben. Dieser scheinbare Widerspruch, zeigt, dass es im Wesentlichen um die Haltung des Einzelnen, um die Kultur im Unternehmen geht und vieles nur gemeinsam im Team abbildbar ist.
Es lohnt sich hier genau hinzusehen und nicht einfach etwas zu verordnen.
Führungskräfte-Entwicklung muss ein tiefes Selbst-Bewusstsein, die Breite und Komplexität des extern Marktes und die kulturelle Dynamik zusammenbringen.
Change is a door that can only be opened from the inside.
(Terry Neill)
Wir können unser berufliches, persönliches, emotionales und spirituelles Leben nicht isoliert betrachten und einfach versuchen, diese Lebensbereiche auszugleichen.
Die Dynamik zwischen den Lebensbereichen zu erkennen und zu managen ist der Schlüssel.
Unsere Energie und das Engagement haben den Ursprung in Körper, Emotion, Verstand und Geist.
Hier tritt die Achtsamkeit in Erscheinung.
Foto: unsplash
Es geht ganz wesentlich darum, zunächst die eigene Komfortzone kennenzulernen, die persönliche „Sonderedition“. Häufig kommt es dabei ganz unweigerlich dazu, über Ausflüge ins Abenteuerland, neue, vor allem emotionale Erfahrungen zu machen. Verlässt man seine Komfortzone verändert man sich.
Aber wann tue ich das? Vor allem wenn ich eine innere Motivation verspüre. Gerade beim Thema Agilität stehen wir häufig vor Ängsten, erleben einen Verlust des eigenen Selbstverständnisses und suchen nach notwendigen neuen Verhaltensweisen.
Auch hier ist der Schlüssel die Individualität. Nur wenn ich weiß, was den Einzelnen antreibt, kann ich ihn auch mitnehmen und einen motivierten Input erhalten.
Gleichzeitig ist es für die Führungsaufgabe genauso wichtig, sich selber treu und authentisch zu bleiben.
Authentizität ist ein fortdauernder Prozess, Selbstbewusstsein aufzubauen und gleichzeitig anderen gegenüber transparent und sichtbar zu sein – in den Stärken und Begrenzungen. Die Anpassung an die Vielzahl von Bedingungen sollte in der Form erfolgen, dass man immer noch in der Lage ist, anmutig und achtsam um den eigenen zweckgefüllten Kern herum zu ‚tanzen‘.
Entdecken und gehen Sie Ihren eigenen Weg.